Bei Fred Donant hat das Etikett Bildhauer seinen Sinn. "Was
ich erlebe, wandle ich in Gefhl um, und das Gefhl
verwandle ich in Stein", sagt er. Daher ist es nur
folgerichtig, daá der Bildhauer den Stein allein mit der
Hand, ohne Maschinen bearbeitet. Sein Material sind vor
allem bestimmte Steinarten, die auf La Gomera vorkommen:
Toska, Sandstein, Chesnara, eine sch”ne schwarz-weiáe
Steinart aus dem Barranco von Santiago, auch h„rterer Stein,
wie Granit und Diabas mit seiner schwarz-grnen Färbung.
Donant sucht solche Steine, die er manchmal direkt im
Terrain bearbeitet. Die Titel seiner Skulturen nennen oft
einfach die jeweilige Steinart. Das Material, was es
erlaubt, was es selbst will und macht, ist also von groáer
Bedeutung. In Stein zu hauen, verlangt Kraft und Ausdauer.
Mit einer entsprechenden Zeitdauer kommt der Knstler von
anf„nglich st„rker figurativen Arbeiten inzwsischen zu
abstrahierten, z. T. geometrischen Formen, die insgesamt
dynamisierter erscheinen, ohne Maá und Proportion der
menschlichen Figur aufzugeben. Es ist interessant zu sehen,
wie die jeweilige Steinart eine eher figurative oder eine
st„rker abstrakte Motivik herausfordert, oder wie in ein und
derselben Arbeit in verschiedenen Ansichten beide Tendenzen
verknpft sind.
Hubert Beck (1994)
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